Oftmals führt auch eine einfache Fehlstellung der Beinachse zu Knieschmerzen oder zu Knieverletzungen. Zu Beginn sollte man zwischen einer funktionellen und einer anatomischen Beinachsenfehlstellung unterscheiden und das Training daraufhin anpassen. Deshalb sollte zunächst der Ausprägungsgrad vom Arzt mithilfe bildgebender Verfahren erfolgen. Eine funktionelle Fehlstellung ist zunächst durch eine falsche Ansteuerung der Muskulatur der Beine gegeben. Die anatomische Fehlstellung ist aufgrund angeborener Faktoren begründet (Hüft- oder Kniefehlstellung, zu große Beckenpfanne etc.).
Aufgrund der Komplexität und dem Grad der Ausprägung solltest du dir immer eine individuelle Analyse und Beratung von einem Trainer holen. Grundsätzlich sollte man jedoch zunächst die Rumpfmuskulatur stärken. Sie sorgt für eine Grundstabilisierung des Rumpfes und ermöglicht dadurch eine Stressreduktion der Beinachse. Diese Stabilisierung wird ergänzt von der Gesäßmuskulatur und den Außenrotatoren. Sie ermöglichen einen besseren Bewegungsablauf innerhalb des Knies und verhindern eine weitere Kollabierung nach innen. Damit deine Knie keine Scherkräfte erleiden und die Belastung auf den Knorpel reduziert wird, solltest du zusätzlich eine Kräftigung der Oberschenkelvorder- und rückseite durchführen. Sie stabilisieren dein Knie, verbessern die Beinachse und ermöglichen eine adäquate Beugung und Streckung.
Weiterführend ist ein Mobility-Training der Hüfte wichtig, da durch eine Beinachsenverschiebung deine Muskulaturen unter besonders großer Spannung stehen. Diese hat auch Auswirkungen auf deine Fußgelenke die vor allem nach innen kollabieren können. Sie bieten dadurch keinen Halt mehr. Mithilfe von propriozeptiven Einlagen ist dann eine Korrektur der Fußgelenksstellung möglich. Außerdem verbessern sie die Wahrnehmung und Bewegung des Fußgelenks durch ihre sensorische Stimulierung. Zusätzlich sollten übermäßige Kniebelastungen (Sprints, Sprünge etc.) reduziert werden.
Eine Analyse und die Auswirkungen des Trainings auf die Beinachse sollte durch den Trainer mithilfe einer Videodokumentation des Gangbildes festgehalten werden. Ein direkter Korrekturversuch durch Gewalteinwirkung sollte absolut vermieden werden, da diese Schmerzen auslösen oder weiter verstärken können --> Never change a running system
Quellen: [13,14]